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Wie Sprachen helfen, damit Träume wahr werden

Juni 22, 2017
Make dreams come true

Sprachen lernen ist mehr als nur Vokabeln und Grammatik büffeln und endlos im Unterricht sitzen. Es bedeutet Träume, Visionen und Ziele. Es bringt Menschen und Kulturen zusammen, bringt dich in unglaubliche Länder, macht Gespräche möglich, ja, Leute verlieben sich sogar.

Wir glauben, dass Menschen nur selten eine Sprache nur wegen der Sprache lernen. Es gibt oft einen tieferen Grund, einen Wunsch oder ein Ziel, das die Menschen zum Lernen inspiriert.

Wir haben drei junge Leute, Sissi, Lauri und Leena-Mari interviewt, die alle ihren Träumen folgen und mit Sprachen im Gepäck ihre Wünsche Wirklichkeit werden lassen.

 

Die abenteuerliche Sissi folgt tapfer ihren Träumen

Globetrotter und Polyglotte Sissi hat die letzten anderthalb Jahre damit verbracht, durch Lateinamerika zu radeln. Dieser ehrgeizige Trip begann im November 2015 in Argentinien und ihr Ziel ist es, bis nach Mexiko weiterzufahren.

Neben ihrer Muttersprache, Finnisch, spricht Sissi flüssig Spanisch, Englisch, Italienisch, Deutsch und Polnisch. Zusätzlich etwas Schwedisch und Portugiesisch.

– Obwohl die Ziele auch für sich genommen spannend und schön sein können, ist für mich das Wichtigste am Reisen, die Kultur kennenzulernen. Da eines der wichtigsten Werkzeuge, mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen, deren Sprache ist, versuche ich in einem fremden Land so lange zu bleiben, bis ich die Sprache dort beherrsche.

Sissi

Sissi, die einen Master in interkultureller Kommunikation hat, arbeitet als Sportmassagetherapeutin, Bloggerin und Journalistin. Neben ihrem Interesse an Sprachen und Kulturen, zählt diese wagemutige Abenteurerin auch noch Klettern, Tauchen und Paragliding zu ihren Hobbys.

– Ich suche mir absichtlich herausfordernde Situationen. Ich will meine Grenzen ausloten und kann mir kein Leben vorstellen, in dem ich nicht ständig dabei bin, auf das Unbekannte zuzulaufen.

Sissi lernte bereits in den frühen 90ern Englisch, als ihre Familie in die Vereinigten Staaten zog. Da musste sie schnell Englisch lernen, denn sie konnte nur ihre Muttersprache.

Als Teenager träumte Sissi von einem Sommer in einem warmen, sonnigen Land. Also beschloss sie nach Italien zu reisen und dort als Kellnerin zu arbeiten. Nach ihrem dritten Sommer am Gardasee, war ihr Italienisch schon ganz gut.

Sissi

Die Liebe führte sie nach Polen. Sissi hatte gerade damit begonnen, an der Universität von Helsinki zu studieren, als ihr nächster Traum sich erfüllen musste. Sie zog also nach Polen und vorübergehend war ihr Studium vergessen. Sissi faszinierten auch die Kulturen früherer Kolonien und sie träumte davon, Portugiesisch und Französisch fließend zu sprechen.

– Ein ferner Traum, der sich noch erfüllen möchte, ist es, die geheimnisvolle arabische Sprache zu lernen. Ich sehe Sprache als Schlüssel zum menschlichen Verstand an. Jede Sprache ist strukturell unterschiedlich und ich glaube, diese Strukturen beeinflussen sehr stark, wie wir denken. Ohne die linguistischen Strukturen zu verstehen, zweifele ich daran, ob wir je eine andere Kultur wirklich verstehen werden. Wie Ludwig Wittgenstein sagte: Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt.

Du kannst Sissis Leben in ihrem Blog Strangerless folgen. Sissi schreibt auch für Seikkalijattaret, einer Onlineplattform für Frauen, wo es um Reisen geht.

Lauris Ziel war es, als Austauschstudent in Sevilla Spanisch zu lernen

Lauri ist ein Wirtschaftsstudent aus Tampere, Finnland, und gerade ist er nach einem viereinhalb monatigen Abenteuer in Sevilla, Spanien wieder zurückgekommen. Er war nach Sevilla gereist, weil er vor dem Examen das Studentenleben noch mal so richtig genießen wollte. Er wollte auch mehr Spanisch lernen, denn er hatte mit dem Spanischstudium erst ein paar Monate vor dem Austauschsemester angefangen.

– Ich entwickele gerne meine Fähigkeiten und fordere mich, also beschloss ich, mein Austauschsemester in Spanien mit dem Lernen der Sprache zu kombinieren. Mein Projekt war es, mich einer neuen Kultur durch ihre Sprache anzunähern und mich in die Gepflogenheiten einzufügen. Ich wollte auch herausfinden, wie sich meine Sprachfähigkeiten in einer Spanisch-sprechenden Umgebung entwickeln würden.

Lauri

Spanisch war für Lauri eine vollkommen fremde Sprache, er fing also an, mit WordDive die Grundlagen zu lernen. Er spricht fließend Englisch und hat in der Schule wie viele Finnen Schwedisch und Deutsch gelernt, aber von den letzten beiden Sprachen beherrscht er nur die Grundlagen. Zu wissen, dass sein Austauschsemester bevorstand, motivierte ihn schon mehr.

– Es ist logisch, dass die Aussicht, ein paar Monate in Spanien zu leben, meinem Spanisch lernen einen Schub gab. Ich wollte sehen, wie schnell ich lernen konnte und setzte meine Fähigkeiten um. Also lernte ich drei Monate lang jeden Morgen, während ich meinen Kaffee trank. Mein Ziel war es, ein Niveau zu erreichen, auf dem ich mit den Spaniern alltägliche Konversationen führen konnte.

Lauris Plan wurde umgesetzt und er benutzte sein Spanisch in Sevilla täglich. Er lernte weiter und belegte einen Spanischkurs. Da Sevilla im Landesinneren liegt und dort weniger Touristen sind, im Vergleich zu den Küstenstädten Spaniens, kann es sogar schwierig sein, sich zurechtzufinden, wenn man nur Englisch spricht.

– Nachdem ich die Grundgrammatikthemen gelernt hatte, konnte ich ohne Probleme ganze Sätze auf Spanisch sagen und mein großer Wortschatz half mir dabei. Es war besonders befriedigend, neue Dinge zu lernen und den Wortschatz zu benutzen, ohne mich sehr auf das konzentrieren zu müssen, was ich sage. Kommentare von Besuchern aus Finnland halfen mir zu sehen, wie sehr sich meine Kenntnisse entwickelt hatten!

Lauri

Lauri sagt, die Herausforderung bestand darin, mit dem Lernen der Sprache weiterzumachen, aber seine Umgebung half ihm, sich jeden Tag auf die Sprache zu konzentrieren. Er lernte, die Menschen und ihre Kultur zu verstehen und das öffnete ihm die Augen.

– Einer der wichtigsten Punkte des Austauschs für mich war der Zugang zu einer fremden Kultur durch die Sprache. Flüssiger Austausch mit den Menschen und die Möglichkeit, ihre Kultur zu beobachten, das klappt nur, wenn man ihre Sprache spricht. Eine der tollsten Erfahrungen in Sevilla war Feria, das dortige Frühlingsfest!

Feria de Abril

Lauri sagt, mit Sprachkenntnissen kann man auch sein Interesse an der anderen Kultur vermitteln. So hat man unglaubliche Unterhaltungen mit den Menschen.

Nach all dem möchte Lauri weiter Spanisch lernen, damit er die Sprach flüssig genug spricht, um mit der ganzen Spanisch-sprechenden Welt zu kommunizieren.

– Ich bin sicher, besonders fürs Reisen werde ich noch mehr Sprachen lernen. Je mehr Sprachen man spricht, desto leichter fällt es einem, eine neue zu lernen!

Leena-Mari träumt davon, in die Toskana zu ziehen

Leena-Mari, eine weltoffene Bloggerin und Unternehmerin, lebt derzeit mit ihrem italienischen Mann und 11-Monate-altem Sohn in Düsseldorf. In Leena-Maris Haushalt wird Finnisch, Englisch und Italienisch gesprochen.

– Ich habe nie Italienisch gelernt, aber ich träume davon, fließend Italienisch zu sprechen. Italien ist mir in den letzten Jahren sehr lieb geworden und eines Tages möchte ich in der Toskana leben, wo mein Mann herstammt. Für mich ist die Sprache ein Tor, durch das man die Kultur und die Menschen kennenlernt. Es ist wunderbar, wenn man ein kleines Dorf besucht und dort etwas in einem Café bestellen kann, ohne einen Übersetzer zu brauchen.

Jetzt, wo es in der Familie ein Baby gibt, hört Leena-Mari zu Hause jeden Tag Italienisch. Obwohl sie das meiste versteht, findet sie das Sprechen schwierig. Leena-Mari und ihr Mann haben sich immer auf Englisch unterhalten und es käme ihr komisch vor, ins Italienische zu wechseln. Sie hat aber vor, Italienisch systematischer zu lernen.

– Der Traum, nach Italien zu ziehen, motiviert mich am meisten. Ich merke, ich erreiche sehr viel, wenn ich hochmotiviert bin.

Leena-Mari

Leena-Mari könnte sich ein Leben ohne fremde Kulturen und ohne zu reisen nicht vorstellen. Zusätzlich zu Finnisch und Englisch, spricht Leena-Mari ein „Supermarkt-Deutsch“:

– Ich komme im Supermarkt und im Restaurant zurecht. Unser flexibles Leben erlaubt uns nicht, an regelmäßigen Deutschkursen teilzunehmen, aber ich nehme manchmal Privatstunden. Ich komme im Alltag zurecht, aber ich habe auf der anderen Seite das Gefühl, ich könnte Deutschland und den deutschen Charakter viel besser verstehen, wenn ich Deutsch fließend sprechen könnte.

Du kannst Leena-Maris internationalem Familienleben, ihrer Arbeit und ihren Reisen in ihrem Blog London & Beyond folgen.

Welche Träume und Ziele möchtest du dir mithilfe von Sprachen verwirklichen? Erzähle uns in den Kommentaren davon und arbeite daran, dass sie sich erfüllen!

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