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Weihnachtstraditionen aus aller Welt

November 30, 2018

Weihnachten wird heutzutage auf irgendeine Art und Weise fast überall gefeiert, aber jedes Land hat seine eigenen Traditionen und Bräuche. Wir haben einige Beispiele für Weihnachtsfeierlichkeiten aus der ganzen Welt zusammengestellt. Vielleicht wirst du ja inspiriert und probierst einige Bräuche aus.

Licht in der Dunkelheit – Schweden

Der St. Lucia-Tag wird bereits seit über 400 Jahren am 13. Dezember gefeiert und die Schweden übertreffen sich dabei. Der wichtigste Teil der Feierlichkeit ist ein Festzug mit Sängern in weißen Gewändern. Angeführt werden sie von einem Sänger, der St. Lucia darstellt und mit Kerzen gekrönt ist.

Der berühmte Gävle-Bock, Gävlebocken, ist auch Teil der traditionellen schwedischen Weihnachtsfeierlichkeiten. Dieser riesige, 13 Meter hohe Bock wird aus Stroh gefertigt und durch ein Metallgerüst gestützt. Seit 1966 wird er jedes Jahr zu Weihnachten wieder aufgebaut. Im letzten Jahr blieb der Bock vor Vandalismus verschont, aber in den Jahren davor wurde er insgesamt schon 37 Mal angezündet oder zerstört. Mittlerweile blickt die Welt jedes Jahr mit großem Interesse nach Schweden, um zu sehen, was mit dem Bock passiert.

Der 13. Januar  kennzeichnet das Ende der Weihnachtszeit in Schweden. Dieser Tag wird St. Knuts-Tag (Tjugondag Knut) genannt.  Dieser Tag ist auch Finnen bekannt und sowohl Finnen als auch Schweden entsorgen an diesem  Tag den Weihnachtsbaum. Die Schweden aber haben selbst diesen Tag zu einem Feiertag gemacht.

God jul!

Heiliger Nikolaus und der gehörnte Krampus 

In Deutschland beinhaltet die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, einen Adventskranz zu machen oder zu kaufen. Auf dem Kranz sind vier Kerzen, welche an den 4 Adventssonntagen nacheinander angezündet werden.

Der Nikolaustag findet am 6. Dezember statt. Obwohl der Nikolaus den Kindern neben Süßigkeiten auch manchmal Geschenke bringt, ist er nicht dasselbe wie der Weihnachtsmann. In Süddeutschland, Österreich und in der Tiroler Gegend wird der Nikolaus vom gehörnten Krampus begleitet, der ungezogene Kinder bestraft. In der Berchtesgadener Region gibt es sogar ein Fest, an dem sich die Menschen als angsteinflößenden Kramperl verkleiden, mit Glocken durch die Gegend ziehen und die Massen erschrecken.

Eine der bekanntesten deutschen Weihnachtstradition ist der Weihnachtsmarkt oder Christkindlmarkt. Auf Weihnachtsmärkten kann man essen und trinken, Geschenke kaufen oder einfach die Weihnachtsstimmung genießen.

Frohe Weihnachten!

La Misa Del Gallo – Spanien

Die meisten Spanier gehen an Heiligabend zur Mitternachtsmesse. Die Messe wird auch La Misa Del Gallo, wörtlich „Die Messe des Hahns“ genannt. Der Name kommt von der Legende, die behauptet, dass in der Nacht, in der das Jesuskind geboren wurde, ein Hahn gekräht hat.

Am 28. Dezember wird in Spanien und Lateinamerika der Día de los santos inocentes (wörtlich: Tag der unschuldigen Heiligen) gefeiert. Der Tag erinnert an den in vielen Ländern bekannten 1. April. Lustige Streiche und Witze gehören zu dem Tag, schließlich bedeutet inocente nicht nur „unschuldig“, sondern auch „leichtgläubig“!

Am 6. Januar, dem Dreikönigsfest, feiern die Spanier die Ankunft der Heiligen Drei Könige. Die Ankunft der drei weisen Männer aus dem Fernen Osten wird gefeiert, indem man Dreikönigskuchen Roscón de Reyes isst.

Feliz navidad!

Neujahr und Väterchen Frost – Russland

In Russland ist der Höhepunkt des Jahres nicht etwa Weihnachten, sondern Neujahr (новый год, novyi god).  Ein wesentlicher Bestandteil der Neujahrsfeierlichkeiten ist Väterchen Frost (Ded Moroz). Er trägt einen Fellmantel und einen runden Hut. Er hat zudem einen langen weißen Bart und fährt einen Pferdeschlitten. Seine Aufgabe ist es, Geschenke zu verteilen und Wünsche zu erfüllen.

Auf Russisch wünscht man jemandem ein Frohes Neues Jahr mit den folgenden Worten „С Новым Годом!“ (S Novym Godom!).

Weihnachten, in seiner derzeitgen Form, ist in Russland ziemlich neu. Es wird erst seit 1991 gefeiert, ist allerdings nicht so beliebt wie Neujahr. Laut des julianischen Kalenders, welcher von der Russisch-Orthodoxen Kirche verwendet wird, findet Weihnachten bzw. der 25. Dezember an dem Tag statt, der für die meisten Menschen üblicherweise der 7. Januar ist.

Счастливого рождества!

Gebratenes Hühnchen an Weihnachten – Japan

Weihnachten wird in Japan erst seit einigen Jahrzehnten gefeiert. Es ist kein religiöser Feiertag, sondern es gilt ganz allgemein Glück und Freude zu verbreiten. Heiligabend hat sich vielmehr zum Tag der Romantik entwickelt, der dem westlichen Valentinstag ähnelt. Liebespaare geben sich Geschenke und gehen zusammen essen. Letzteres ist so beliebt, dass es an Heiligabend in Japan sehr schwierig ist, in einem Restaurant einen Tisch zu bekommen!

Gebratenes Hühnchen ist ein beliebtes Gericht am Weihnachtstag. Im Jahr 1974 startet KFC also die Kentucky Fried Chicken Restaurantkette eine „Kentucky for Christmas“ (kurisumasu ni wa kentakkii)- Kampagne, die ein großer Erfolg wurde. Seitdem ist KFC’s gebratenes Hühnchen Teil des japanischen Weihnachtsfestes.

In Japan wünscht man sich mit den folgenden Worten Frohe Weihnachten: meri kurisumasu (Hiragana: めりーくりすます; katakana:メリークリスマス).

Presepe und panettone – Italien

Es scheint, als ob die Weihnachtszeit in einigen Ländern jedes Mal früher anfängt. Entsprechend der italienischen Tradition beginnen die Vorbereitungen nur neun Tage vor Weihnachten. Diese neun Tage werden la Novena di Natale genannt.

Eine der wichtigsten Weihnachtstraditionen in Italien ist die Weihnachtskrippe. Die Stadt Neapel ist weltbekannt für ihre Weihnachtskrippe, welche Presepe Napoletano genannt wird. Die Krippe, die mehrere Meter hoch sein kann, wird aus natürlichen Materialien, wie Bienenwachs, Bimsstein und Olivenzweigen gebaut.  Weihnachtskrippen sind auch zu Hause sehr beliebt.

In Italien ist es üblich, an Heiligabend kein Fleisch zu essen. Das Essen ist normalerweise sehr leicht und besteht aus Meeresfrüchten. Nach dem Essen besuchen die Menschen die Mitternachtsmesse (Santa Messa di Natale). Nach der Messe ist es Zeit für panettone, den Weihnachtskuchen. Er symbolisiert die Hoffnungen für das nächste Jahr.

Buon natale!

Ein geschmackvoller Holzklotz – Frankreich

In französischen Häusern verbrennen die Menschen Christklötze aus Kirschenholz (bûche de Noël). Der Klotz wird an Heiligabend mit nach Hause gebracht und mit Rotwein bespritzt. Beim Brennen wird so ein angenehmer Geruch freigesetzt. Entsprechend der Tradition lässt man den Holzklotz und die Kerzen über Nacht brennen. Daneben werden Essen und Getränke gestellt, für den Fall, dass die Jungfrau Maria und das Jesuskind vorbeikommen.

Das Weihnachtsessen Réveillon, wird an Heiligabend nach der Mitternachtsmesse gegessen. Der Tisch ist gedeckt mit Truthahn, Gans, Austern, Garnelen, Wild und Käse. Zum Nachtisch gibt es traditionsgemäß einen Kuchen in der Form eines Christklotzes!

Joyeux Noël!

Weiße Weihnacht? – Großbritannien

Kinder in Großbritannien glauben, dass der Weihnachtsmann (Father Christmas oder Santa Claus) die Geschenke in Strümpfe legt, die am Kaminsims oder Bettrand hängen. Als Vorbereitung auf seinen Besuch, wird traditionell etwas zu trinken und etwas Gebäck bereitgestellt.

Viele Städte und Dörfer sind mit großen Lichtern dekoriert. Der Beginn der Beleuchtung ist Grund genug für eine große Feier. Die Lichtdekorationen werden jedes Jahr größer und größer und tausende von Menschen kommen, um sich anzuschauen, wie die Lichter Anfang November angezündet werden.

In Großbritannien schneit es nicht viel, aber viele Menschen träumen trotzallem jedes Jahr von weißen Weihnachten. Die britische Definition von weißen Weihnachten – und dies betrifft selbst den nationalen Wetterdienst – ist, dass eine Schneeflocke an Weihnachten vom Himmel gefallen ist.

Merry Christmas!

Das Heimatland des Weihnachtsmanns – Finnland

Finnland ist natürlich das Land, aus dem der Weihnachtsmann kommt. Sowohl Kinder als auch Erwachsene aus der ganzen Welt schicken ihre Wunschliste für Weihnachten an die Adresse des Weihnachtsmanns nach Korvatunturi. Der Weihnachtsmann erhält eine ganze Menge Post: etwa eine halbe Millionen Briefe erreichen ihn jedes Jahr.

Vor dem Weihnachtsmann gab es in Finnland den Nuuttipukki, eine Figur, die dem Krampus ähnelt und in Ziegenbockleder (pukki) gehüllt war. Er ging lärmend von Haus zu Haus und hat Kinder erschreckt. Nuuttipukki konnte Geschenke verteilen, aber auch bestrafen. Als der Weihnachtsmann mit dem roten Mantel nach Finnland kam, blieb ein Teil des alten Namens dennoch erhalten. Der Weihnachtsmann wird im Finnischen deshalb heute Joulupukki (wörtlich übersetzt, Weihnachtsbock) genannt.

Finnen geben auch gerne Tieren Weihnachtsgeschenke. Viele Menschen stellen Kleie und Meisenknödel für die kleinen hungrigen Vögel bereit, die nicht in den Süden gezogen sind.

Und es gibt selbstverständlich nichts Besseres, als Weihnachten in die Sauna zu gehen!

Hyvää joulua!

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