Ich habe zu Beginn des Sommers damit angefangen, Finnisch mit WordDive zu lernen, als ich schon fast zwei Jahre lang in Finnland war. Bevor ich bei WordDive gelandet bin, unterlagen meine Bemühungen, Finnisch zu lernen, starken Schwankungen und schlossen einen Finnisch-Kurs und diverse eigene Studieransätze mit ein.
Ich bin aus den USA nach Finnland gezogen, weil ich als Flötistin einen Platz im Sinfonieorchester von Lahti gewonnen habe. Meine Arbeit ist auf Finnisch, aber ich hatte mir ganz flink bevor ich hierher gezogen bin, die Zahlen beigebracht, weil die für die Proben wichtig sind und danach habe ich eine Handvoll anderer Wörter gelernt:
sama paikka (selber Ort), jälkeen (nach), & ennen (vor)…aber das war’s dann auch. Nicht umsonst ist ja Musik eine universelle Sprache und ich hatte so viele nette Kollegen, die hervorragende Übersetzer abgaben!
WordDive hat mir endlich den Schubs gegeben, denn ich brauchte. Ich fing mit einer Stunde am Tag an und es hat so viel Spaß gemacht! Dann habe ich allmählich bemerkt, wie die Welt um mich herum für mich lebendig wurde. Ich fing an, Schilder auf der Straße zu verstehen, Namen von Geschäften, Werbung – eine Sache nach der anderen. Als ich den Essenskurs auf WordDive durcharbeitete, fühlte ich mich unabhängiger und beim Einkaufen effektiver. Ich konnte sogar lesen, in welchen Gang im Supermarkt ich gehen musste, um zu finden, was ich suchte.
Trotzdem kann der ultimative Sprachtest für mich erst am Ende des Sommers, als ich wieder arbeiten musste und mich in der Finnisch sprechenden Welt zurechtfinden, denn in Helsinki ist es sonst ganz einfach, in einer Englisch sprechenden Luftblase zu bleiben. Jetzt aber verstand ich bei der Arbeit auf einmal Anweisungen, die Leute machten. Ich hatte mich schon so daran gewöhnt, gar nicht mehr hinzuhören, weil ich ja wusste, ich würde sowieso nichts verstehen, aber jetzt merkte ich, ich verstand die Menschen sogar, wenn ich nur passiv zuhörte. Das war mein wirklicher Aha-Moment und ich begriff, dass ich wirklich anfing, zu verstehen. Jetzt ist es nicht mehr so, dass ich mich fühle wie ein Reh im Scheinwerferlicht, das versucht, Kauderwelsch zu verstehen, wenn meine Kollegen Finnisch mit mir sprechen. Es ist jetzt vielleicht noch ein Wort im Satz, das mir unbekannt ist.
Gestern, als ich mit meinem Hund spazieren ging, habe ich sogar eine komplizierte Geschichte verstanden, die mir eine alte Dame erzählte, die mich auf der Straße angehalten hatte, um mit mir zu reden.
Die Kombination davon ein Wort zu hören, es mit einem Bild in Verbindung zu bringen und die motivierenden Ergebnisse, haben das Finnisch-Lernen für mich in diesem Sommer zu einem tollen Erlebnis gemacht!
Eva Ryan
Die amerikanische Flötistin Eva Ryan ist ein aufsteigender Stern am Himmel der Orchester- und Solomusik und arbeitet derzeit als 2. Flötistin beim Lahti Symphony Orchester in Finnland.
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