Kennst du das Gefühl, wenn du versuchst, einen vernünftigen Satz zu formulieren und ihn so gewandt wie möglich auszusprechen, und zur gleichen Zeit schwirren in deinem Kopf Grammatikregeln umher und dein Herz klopft, als würdest du einen Marathon laufen?

Es scheint keinen wirklichen Grund für dieses Lampenfieber zu geben. Trotzdem kann dich diese Nervosität davon abhalten, eine fremde Sprache zu sprechen.

Henna Paakki (2016) hat studiert, wie Finnen zwischen 40 und 62 Englisch benutzen. Schwierigkeiten beim Sprechen tauchen auf, wenn man versucht, sich an Vokabeln zu erinnern, und wenn man die Sprache in einem bestimmten Kontext angemessen benutzen möchte. Die Probleme werden aber häufig durch das verursacht, wie man sich selbst einschätzt und was man glaubt.

Ganz typisch ist es, dass man Angst hat, Fehler zu machen und als Fremder abgestempelt zu werden. Auch Erinnerungen an den Schulunterricht können einen stressen. In der Schule wird im Sprachunterricht viel Wert gelegt auf Grammatik und die Genauigkeit steht im Vordergrund. Bei Vielen ist dadurch ein Gefühl von Angst und Scham geblieben und die Erinnerung an strenge Lehrer.

Weil das Hauptaugenmerk auf der geschriebenen Sprache liegt, entsteht die Illusion, dass die gesprochene Sprache, was Grammatik und Struktur angeht, genauso perfekt zu sein hat wie die geschriebene. In der Realität machen wir Pausen und Fehler, sogar, wenn wir unsere Muttersprache sprechen.

5 Tipps, um die Angst, eine Fremdsprache zu sprechen zu überwinden

Lampenfieber kann beim Sprechen einer Fremdsprache dauerhaft zu deinem Leben gehören, besonders, wenn du die Sprache nur gelegentlich benutzt. Aber das sollte dich nicht entmutigen, denn du kannst mit diesen Tricks lernen, deine Nervosität in den Griff zu bekommen:

1. Sprechen, sprechen, sprechen

Man lernt nur durch Lesen zu lesen und auch nur beim Fahrrad fahren Fahrrad zu fahren.

Sprich die Sprache, wann immer du die Gelegenheit dazu hast und sag zu niemandem, und ganz besonders nicht zu dir selbst: „Jetzt gerade passt es mir nicht gut“, oder „ich bin nicht gut genug vorbereitet“. Ausreichend vorbereitet wird man wohl nie sein und oft klappen gerade die spontanen Situationen gut, weil man sich nicht schon vorher deswegen verrückt gemacht hat.

2. Sei nicht auf Perfektion aus

Wie ich schon sagte, auch in deiner Muttersprache machst du Fehler, warum solltest du also in einer Fremdsprache nach Perfektion streben? Ein Zuhörer versteht gewöhnlich eine nicht-perfekte Nachricht.

Und ich wette, ein Muttersprachler ist geschmeichelt, dass du versuchst, seine oder ihre Sprache zu sprechen!

3. Nimm non-verbale Kommunikation hinzu

Non-verbale Kommunikation bringt dich überraschend weit, und wenn du zumindest ein paar Wörter einstreust, kann das Ergebnis ganz effektiv sein. Auch Lächeln ist wichtig und man sollte das Sprechen nicht zu ernst nehmen!

4. Sei gut vorbereitet

Besonders für Leute, die keine spontanen Situationen mögen, kann sich vorzubereiten eine gute Möglichkeit sein, Lampenfieber zu überwinden.

Wie in der Schule, wo man sich auf eine mündliche Prüfung oder einen Vortrag vorbereitet hat, kann man Unterhaltungen auch üben, indem man die häufigsten Sätze einstudiert. Man kann im Kopf oder laut für sich sogar Diskussionen üben. Wenn man für sich Beispielsätze öfter wiederholt, lernt man auch die korrekte Aussprache.

Sich vorzubereiten hilft auch dabei, die Unterhaltung zu kontrollieren. Du kannst die Unterhaltung zu den Themen leiten, über die du wirklich sprechen möchtest.

5. Vergiss nicht, du bist nicht allein

Vor allen Dingen, vergiss nicht, du bist nicht die Einzige, die nervös ist. Deinem Gesprächspartner geht es vielleicht ganz genauso. Du könntest sogar ansprechen, dass das Sprechen für dich nervenaufreibend ist.

Als letztes, halte dir vor Augen, dass du nicht mehr in der Schuld bist. Niemand lacht dich aus oder korrigiert deine Fehler mit einem roten Stift. Wenn jemand lacht, dann kannst du ihn sowieso vergessen.